Lehrpreis für Elena Hassinger: Wie beeinflussen Geschlechterstereotype eine Wissenschaftskarriere?

Überblick

Elena Hassinger, Professorin für Tieftemperaturphysik komplexer Elektronensysteme des Würzburg-Dresdner Exzellenzclusters ct.qmat – Complexity and Topology in Quantum Matter, hat für ihr interdisziplinäres Seminar „The Big Bang Theory Syndrome: Why should we care about stereotypes? (Warum wir uns um Stereotype kümmern sollten)“ den Preis für diversitätssensible Lehre 2023 der Technischen Universität (TU) Dresden erhalten. Die Auszeichnung würdigt Lehrpersonen bzw. -konzepte, die das Thema Diversität in den Mittelpunkt rücken und Studierende dafür sensibilisieren. Die Preisverleihung fand am 09. August 2023 im Rahmen der Senatssitzung an der TU Dresden statt.

 

Welche Geschlechterstereotype gibt es und wie wirken sie sich auf wissenschaftliche Laufbahnen aus? Welche Konsequenzen haben geschlechtsspezifische Vorurteile, wie beeinflussen sie das Verhalten? Mit dem englischsprachigen Seminar „The Big Bang Theory Syndrome: Why should we care about stereotypes?“ im Studium Generale will Elena Hassinger das Bewusstsein für Geschlechterklischees schärfen, denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Lauf ihres akademischen Lebens begegnen.

 

Perspektive erweitern

„Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende, die ihre Perspektive erweitern sowie ihre Interaktionen professionalisieren möchten“, erklärt Prof. Hassinger. „Im Ergebnis soll es zu Entscheidungen befähigen, die nicht durch Stereotype gelenkt werden, sondern auf klar definierten Kriterien beruhen.“ Auf Basis wissenschaftlicher Literatur wird in wöchentlichen interaktiven Lehrveranstaltungen diskutiert, in welchen konkreten Zusammenhängen geschlechtsspezifische Rollenbilder ihre Wirkung entfalten und wie man darauf reagieren kann. Beispiele sind die mediale Darstellung von Wissenschaftler:innen, die Bewertung von Mitarbeitenden, Führungsqualität und Karriereziele.

 

Beeindruckende wissenschaftliche Karriere

Prof. Dr. Elena Hassinger erforscht am Institut für Festkörper- und Materialphysik der TU Dresden die genaue Funktionsweise unkonventioneller Supraleiter. Die Wissenschaftlerin ist Mitglied im Grete-Hermann-Netzwerk, Max Planck Fellow und seit September 2022 ct.qmat-Cluster-Professorin. Zu den Meilensteinen ihrer Karriere zählen die Leitung einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden ab 2014 und von 2016 bis 2022 eine Tenure-Track-Professur an der Technischen Universität München.

Daten & Fakten

09.08.2023

 

Exzellenzcluster ct.qmat

Das Exzellenzcluster ct.qmat – Complexity and Topology in Quantum Matter (Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien) wird seit 2019 gemeinsam von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der TU Dresden getragen. Fast 400 Wissenschaftler:innen aus mehr als 30 Ländern und von vier Kontinenten erforschen topologische Quantenmaterialien, die unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern überraschende Phänomene offenbaren. Das Exzellenzcluster wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert – als einziges bundeslandübergreifendes Cluster in Deutschland.

 

Portrait

© Tobias Ritz/ct.qmat

 

Ansprechpartner:innen für Journalist:innen

Katja Lesser

Referentin für Wissenschaftskommunikation

Exzellenzcluster ct.qmat

Tel: +49 351 463 33496

Email: katja.lesser@tu-dresden.de

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