Jazz, Sport & Quantenphysik – Erste virtuelle Konferenz von ct.qmat

Überblick

Eine Mundharmonika zeigt die letzten zwei Minuten eines Vortrages an, in der Mittagspause wechseln die Teilnehmer:innen zu einem Wohnzimmerkonzert und am Nachmittag sorgt ein Physiotherapeut für eine bewegte Kaffeepause bis zum nächsten Themenblock – die erste Konferenz des Exzellenzclusters ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien hat alle Möglichkeiten der digitalen Veranstaltungswelt ausgeschöpft.  
 
Am 10. und 11. März 2021 fand die erste virtuelle „Cluster-Klausur“ statt – mit fast 200 Teilnehmern. Neun Vortragsblöcke, zwei Poster-Sitzungen, ein Kamingespräch und ein Kneipenquiz haben die Mitglieder des Würzburg-Dresdner Clusters auf den neusten Forschungsstand gebracht und enger miteinander vernetzt. 
 
„Die Corona-Pandemie hat zwar verhindert, dass wir uns persönlich und an einem Ort austauschen konnten, so wie wir Wissenschaftler:innen das gewöhnt sind. Die große Anzahl und herausragende Qualität der Beiträge haben uns allerdings mehr als erfreut. Schon jetzt sind wir deutschlandweit führend auf dem Gebiet der topologischen Quantenmaterialien. Unsere erste clusterinterne Konferenz nach dem Corona-Jahr 2020 hat uns deutlich gezeigt, dass wir auch in der topologischen Photonik massiv aufholen“, schildert der Dresdner Clustersprecher Prof. Matthias Vojta. 
 
Während digitale Informationen bisher durch Elektronenströme in Halbleitern übertragen werden, widmet sich ein Forschungsansatz im Cluster der Möglichkeit, Photonen – also Licht – dafür zu nutzen. Dies verspricht eine Reihe neuer und aufregender Funktionalitäten. „Als wir 2019 mit ct.qmat gestartet sind, war unsere Forschung zur Photonik noch ein zartes Pflänzchen. In der Zwischenzeit haben die winzigen Lichtteilchen richtig eingeschlagen – in Würzburg und in Dresden“, ergänzt der Würzburger Clustersprecher Prof. Ralph Claessen. 
 
Positiv hat beide Sprecher an dem Online-Format überrascht, dass sich die Poster-Sitzungen fast so angefühlt haben wie bei einer echten Konferenz. Der Preis für das beste wissenschaftliche Poster ging an die Nachwuchswissenschaftlerin Sabrina Palazzese di Basilio vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, die ihre Arbeiten zum Thema „Exotischer Magnetismus in Nd3Fe3Sb7“ präsentierte. 
 
Die Bilanz zum Online-Format der ersten Cluster-Tagung fällt positiv aus. Trotzdem bleibt ein „Aber“: „Am Ende wird eine virtuelle Konferenz nie mit einer Präsenzveranstaltung mithalten können. Die besten Ideen entstehen in den Pausen, wenn man in der Kaffeeschlange steht und ungezwungen ins Gespräch kommt. In der virtuellen Welt treffe ich mich meist nur mit denen, die ich kenne – und nutze die Pausen eher, um den Schreibtisch aufzuräumen“, konstatierte Claessen.

Galerie

Daten & Fakten

22.03.2021

 

Screenshots

© Kerstin Brankatsch

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